AirPods

People don’t know what they want until you show it to them. — Steve Jobs

Diese Aussage finde ich in vielen Bereichen sehr passend. So auch bei den AirPods, den kabellosen Kopfhörern von Apple. Ich weiß, ich weiß, ich bin spät zur Party, aber ich war mit meinen bisherigen Kopfhörern sehr zufrieden.

Die letzten zwei Jahre über habe ich die TaoTronics Bluetooth Kopfhörer für 20 Euro verwendet. Sie sind mit einem Kabel miteinander verbunden und verbinden sich dann per Bluetooth mit dem Handy. Für 20 Euro kann man nicht viel erwarten, dafür sind sie aber wirklich gut. Die Tonqualität ist ok, sie sitzen gut im Ohr und funktionieren mehr oder weniger akzeptabel. Der Akku hielt nicht lang und bei mehr als einem Meter Entfernung zum Handy fing der Ton an zu ruckeln. Außerdem war das integrierte Mikrofon komplett für die Tonne. Aber hey, für 20 Euro haben sie zwei Jahre lang gut funktioniert. Ich war also zufrieden.

Dann habe ich mir endlich mal die Apple AirPods gegönnt, von denen alle immer sprechen. Während meinem Urlaub in New York ist mir aufgefallen, dass so gut wie jeder damit rumläuft. Also muss doch was dran sein…

Da sind sie nun also. Eine Box, um die Kopfhörer aufzuladen und um sie in der Hosentasche zu transportieren. Darin zwei Kopfhörer. Beide einzeln, ohne Kabel, und ohne fetten Bömmel im Ohr, sondern mit einer weißen Linie, die etwas nach unten ragt. Sieht erstmal etwas komisch aus, aber besser als die Konkurrenz und irgendwie hat man sich ja mittlerweile auch schon dran gewöhnt. Außerdem hat die Form einen Vorteil: Das Mikro - an jedem Kopfhörer eins - ist näher am Mund.

Die Kopfhörer an sich sind recht simpel gestaltet. Wer in den letzten Jahren ein iPhone gekauft hat, wird mit dem Design ziemlich vertraut sein. Auch diese Kopfhörer haben - im Gegensatz zu den meisten In-Ears - keinen Ohradapter, sondern liegen einfach aufgrund ihrer Form im Ohr. Das bedeutet auch, dass sie nicht auf das Vakuum setzen, das klassische In-Ears verlangen und dadurch wesentlich mehr Umweltgeräusche zulassen. So hört man den Nachbarn grüßen, und sich selbst, wenn man zurückgrüßt. Angeblich hat das Ganze auch noch eine positive Auswirkung auf den Klang, das lass ich hier aber lieber mal die Profis entscheiden.

Und ein weiterer Vorteil im Vergleich zu meinen bisherigen TaoTronics: Kein Kabel bedeutet auch, dass nichts am Ohr zieht. Damit sitzen sie auch bei hektischen Bewegungen gut im Ohr, und besonders auch dann, wenn man nur einen von beiden verwendet. Das war bei den TaoTronics immer ziemlich ärgerlich: Einer war im Ohr, der andere baumelte irgendwie halbherzig an der Brust runter. Bei jeder Bewegung hat er dann das Kabel mit sich gezogen und den anderen Kopfhörer fast aus dem Ohr gezogen. Plus für die AirPods.

Was natürlich auch absolut reibungslos “The Apple Way” funktionierte, war das Pairing. Ich hab die Box mit den AirPods aufgeklappt, das iPhone daneben gehalten, und wurde direkt gefragt, ob ich sie denn verbinden möchte. Auf Ja geklickt, waren sie verbunden, mir wurde der Akkustand des Packs und der beiden Kopfhörer angezeigt, und mein Mac war zu dem Zeitpunkt auch automatisch verbunden. Apple halt, kennt man. Deswegen zahlt man ja den Aufpreis.

Um aber nochmal zum Äußeren zu kommen: In den Dingern steckt mehr, als man auf den ersten Blick zu sehen vermag. Sie sehen ja erstmal aus, wie ganz normale Kopfhörer. Aber die Ideen dahinter gefallen mir als Technikliebhaber doch sehr. Wo sind zum Beispiel die Pins fürs Laden im Case? Nun, sie sind ganz offen auf der Unterseite der Kopfhörer zu sehen. Eine dünne, silberne Linie, die das Mikrofon einrahmt. Sieht gut aus, und tut was es soll. Deswegen ist es auch in der Mitte jeweils kurz unterbrochen. Für + und -.

Dazu kommen noch einige schwarze Löcher. Zwei davon sind natürlich für den Klang, wie sonst auch. Ein weiteres ist für die Akustik, und das ganz unten wie schon erwähnt fürs Mikrofon. Aber halt, da sind noch drei weitere Löcher. Eines davon ist an der oberen, äußeren Seite, und vermutlich dafür da, um durch aktive Geräuschunterdrückung den Klang des Mikros zu verbessern. Die letzten zwei Löcher sind Annäherungssensoren. Durch sie weiß das Gerät, wann welcher Kopfhörer im Ohr steckt, und wann er herausgenommen wird. Natürlich hört dann sofort die Musik auf zu spielen. Und wenn man sie wieder reinsteckt, geht es weiter. Zudem kann man durch Tippen auf den Kopfhörerrücken wahlweise Siri aktivieren oder vorspulen. Übrigens, wenn die Kopfhörer im Ohr sind, hört Siri nach Wunsch mit. Sagt man “Hey Siri”, wird die Musik leiser und sie hört zu.

Um auf das eingangs erwähnte Zitat zurückzukommen: Ich wusste nicht, dass Kopfhörer so viele Features haben können. Ich bin aber mehr als positiv überrascht, und kann sie daher uneingeschränkt (vorausgesetzt man hat ein iPhone und bekommt keine Schmerzen, wenn man sie trägt) empfehlen.

Und nochmal alle Features zusammengefasst:

  • Kein Kabel bedeutet es gibt nichts, das die Kopfhörer aus dem Ohr ziehen kann
  • Durch Doppeltipp kann ein Befehl ausgeführt werden
  • Mikrofone mit Geräuschunterdrückung an beiden Kopfhörern
  • Elegantes Design
  • Musik pausiert bei Entfernen der Kopfhörer automatisch
  • Umgebungsgeräusche sind klar zu hören
  • Das Pairing funktioniert einwandfrei
  • Der Akku hält lange und lässt sich einfach laden
  • Die Kopfhörer lassen sich auch einzeln verwenden
  • Akkustand wird am iPhone/Mac pro Kopfhörer angezeigt
  • Sprachbefehle per Siri funktionieren sehr gut

Das Titelbild stammt von Andy von Pexels