Android und iOS

Aus aktuellem Anlass möchte ich heute meine Meinung zu Android und iOS kund tun. Um ein wenig zu erklären, wie ich auf meinen aktuellen Wissensstand komme, hier meine Smartphone-Vergangenheit: (kann übersprungen werden)

Im Jahre 2008 wollte ich unbedingt einen PDA, diese Taschen-PCs, die es damals noch gab haben. Ich habe mich im Saturn darüber informiert und der Verkäufer erzählte mir, dass man heutzutage keine PDAs mehr benutzt, sondern Smartphones. Kurz darauf kam einer meiner Freunde mit dem Google G1 (HTC Dream) in der einen Tasche und dem iPhone 3G in der anderen Tasche an. Ich probierte beides aus und fand, dass Android (damals noch in Version 1.5) wirklich innovativ und klasse ist. Auch die Hardwaretastatur des G1 und das Terminal haben mich fasziniert.

Ein paar Monate später war es dann soweit, ich habe mir das G1 angeschafft und mich in die Materie eingelesen. Damals war CyanogenMod und MoDaCo gerade im Entstehen und ich war Teil der Community. Ich habe mir meine eigenen ROMs gebacken, habe HTC Sense vom HTC Hero auf das G1 portiert, war Moderator in einem Android-Forum und habe so ziemlich jede ROM, jedes Recovery und jeden Kernel, den ich finden konnte geflasht, angepasst und auseinandergenommen.

Als das G1 unglücklicherweise meine Toilette besucht hat (frag nicht) und es an der Zeit war, ein neues Gerät zu ordern, war es Mitte 2010 und das HTC Desire war brandneu auf dem Markt. Ich habe mir gleich die erste Version davon geschnappt und es gleich noch am selben Abend geschafft, das Ding fast totzuflashen. Nach einer Woche intensiver Rettungsaktion habe ich dem Beinahe-Backstein wieder Leben eingehaucht und es bis 2011 wieder mit vielen ROMs (darunter auch MIUI) strapaziert.

Das Desire wurde langsam zu langsam (haha) und daher musste mal wieder ein neues her. Die Stunde des HTC HD2 schlug. Ein guter Freund von mir hat sich eben dieses Handy gekauft und mich davon überzeugt. Ursprünglich ein Windows Phone und baugleich mit dem HTC Desire lässt sich nicht nur das damals top aktuelle Windows Phone 7 aus dem Jahre 2011 flashen, sondern auch jede beliebige Android-Version. Auch dieses Handy hat es knapp ein Jahr lang getan, bis die Smartphone-Tragödie begann.

In 2012 legte ich mir das HTC One X zu, welches mit Android 4.0.3 sowie Sense 4.0 ausgeliefert wurde und.. eine Nummer für sich war. Dazu aber gleich mehr. Ende 2012 ging es leider durch einen Sturz kaputt, also musste wieder ein neues her. Diesmal ein Galaxy SIII. Tolles Smartphone. Stabil, schnell und durchdacht. Und aus Plastik. Ich hasse Plastik.

Das Galaxy SIII war allerdings nur das Übergangshandy, denn ich wollte das Nexus 4, das vor ein paar Wochen released wurde und Lieferschwierigkeiten hatte. Als das LG Nexus 4 also endlich da war, wurde das SIII abgelöst. Ab dem SIII habe ich versucht, das Handy nicht mehr zu rooten und ohne die ganzen Anpassungen klarzukommen. Beim SIII und dem Nexus 4 hat das erstaunlich gut geklappt. Aber leider nicht komplett. Vor ein paar Monaten gab es nun endlich das HTC One. Ich, ein eingefleischter HTC-Fan und Plastik-Hasser, steige natürlich sofort um und.. bekomme einen Schlag in die Fresse, welcher sich leider mit der Zeit immer intensiver anfühlt. Ich besitze das One momentan noch und bin damit nicht wirklich zufrieden. Es hat so viele Kleinigkeiten, die mir unendlich auf die Nerven gehen.

Wie man sieht, war ich bis vor kurzem absoluter Android-Lover. Bis 2012 habe ich Android mit Hand und Fuß verteidigt, bis ich meinen ersten iMac in Betrieb genommen habe. Und verdammt noch eins, es funktioniert. Alles. Wunderbar. Ohne Probleme. Immer. So auch das iPad und das MacBook Air. Und genau das ist das, was Android fehlt.

tl;dr: Meine Vorgeschichte, blablabla, viel Android, blablabla, ab 2012 Apple, blablabla. Jetzt gehts los: Warum ich Android mittlerweile scheiße finde.

Es ist nicht einfach zu beschreiben, warum die Apple-Strategie so gut funktioniert. Ich weiß, wie man solch einen Beitrag als Apple-Feind liest und weiß auch, dass ich bei eben diesen Leuten rein gar nichts an der Meinung ändern kann. Aber darum geht es hier ja auch nicht. Mir persönlich ist egal, welches System du benutzt und aus welchem Grund. Ich möchte hier meine Erfahrungen schildern um anderen, die eventuell noch unentschlossen sind oder auf ähnliche Punkte wie ich Wert legen, einige negative Erfahrungen zu ersparen.

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Bei iOS ist alles reguliert und bis ins kleinste Detail durchdacht. Das beginnt bei dem Ladekabel des MacBooks, das eine integrierte Spule für das Kabel hat und einen Magnetstecker, um ein Herunterreißen des Laptops zu verhindern, geht über den Unterschied beim Öffnen eines MacBook Airs verglichen mit einem Lenovo Ultrabook und endet bei der Methode, unter iOS neue Ordner zu erstellen. Unter Android ging das bis Android 4.0 so: Lange auf den Homescreen drücken, Ordner auswählen, Namen geben, Apps hereinziehen. Das erscheint logisch, weil man es auch vom PC so kennt. Was aber auffällt ist, dass es sehr umständlich ist. Eine App auf eine App ziehen und automatisch einen Ordner erhalten ist dabei wesentlich einfacher. Unter Android gibt/gab es für jedes Feature einen Button. Unter iOS gibt es für die meisten Features keine Buttons, sondern Gesten o.ä. Dadurch wirkt das UI wesentlich aufgeräumter und strukturierter.

Damit das so bleibt, müssen Entwickler eine klare Designrichtlinie einhalten. Wer andere Designs macht, wird nicht zugelassen. Das mag auf den ersten Blick trist wirken und in einigen Fällen eine Verhinderung von neuen Innovationen darstellen, hat aber auch seinen Grund. So ist garantiert, dass jede App unter iOS einem bestimmten Schema entspricht. So werden Einstellungen beispielsweise immer in den Systemeinstellungen untergebracht und nicht in jeder einzelnen App unter Menü -> Mehr -> Einstellungen -> Globale Einstellungen -> Extras -> Verstecktes Menü -> Benachrichtigungen, wie es unter Android manchmal leider der Fall ist.

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Selbiges gilt für das iPad. Unter Android ist es möglich, Smartphone-Apps auf dem Tablet laufen zu lassen. Es ist schön, dass das geht, das wars aber auch schon. Die App sieht sehr.. bescheiden aus, weil sie nicht für so große Bildschirme konzipiert ist und der Entwickler sieht keinen Drang, die App anzupassen. Ist ja sowieso viel zu kompliziert, weil man mit Kompatibilitäts-Klassen arbeiten muss, da 50% der Smartphones ja noch Android 0.1 beta verwenden und die Anwendung ja bisher auch überall lief. iOS-Entwickler werden quasi gezwungen, ihre App auf das iPad anzupassen, weil iPhone-Apps auf dem Tablet kaum bedienbar sind.

Diese Details lassen sich bis ins Unendliche vertiefen und ich habe noch eine ganze Hand voll weiterer Beispiele, die ich hier aber nicht schreiben möchte, denn es gibt noch weitere Punkte, auf die Apple großen Wert legt.

Du hast keine wirkliche Auswahl. Apple bietet dir ein, maximal zwei Geräte. Ein MacBook Air. Einmal in 11 Zoll, einmal in 13 Zoll. Jeweils mit entweder 4GB oder 8GB RAM sowie entweder 128GB SSD oder 256GB SSD. Mehr gibt es nicht. Ein iPhone. Ein iPod. Zwei iPads. Der normale Anwender weiß, was er bekommt und muss nicht zwischen dem HTC One, HTC One X, HTC One XL, HTC One S, HTC One V oder dem Samsung Galaxy SIII, Galaxy SIII Mini, Note, Ace, S, ach.. guck dir den Wikipedia-Artikel an. Der beschreibt’s ganz gut… wählen. Mal im Ernst. Wenn ich für Modelle eine Legende brauche, läuft irgendwas falsch.

Nächster Punkt: Android läuft auf Java. Period.

Ich denke das langt erstmal. Mein nächstes Smartphone wird ein iPhone mit iOS 7. Ich berichte.

 

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