Cloud Storage und die Sync Clients

Ich habe den Fehler gemacht und mir vor ein paar Tagen einen Podcast über Cloud Storage angehört. Ich - bisher glücklicher Dropbox-User - kam dadurch auf den Trichter unbedingt wechseln zu müssen, weil mein Speicher in ein paar Monaten ausläuft und Dropbox doch eher ziemlich teuer ist. Ich guck mir also die in dem Podcast erwähnten Services an und probiere sie durch. Darunter: ownCloud, MEGA und Google Drive.

Zugegeben, ich bin ein anspruchsvoller Cloud-User. Ich habe sehr viele Dateien in meiner Dropbox, welche manchmal sehr komische UTF-8-Namen (Umlaute und so) und Leerzeichen haben. Außerdem bin ich auf jeder Plattform vertreten: Windows, Mac, Linux, iOS und Android.

Trotzdem kann es ja nicht so schwer sein, einen einfachen Sync-Client zu haben, der eine Liste der aktuellen Dateien + Änderungsdatum auf dem Server hält und diese dann entsprechend abgleicht. Dachte ich. Dropbox hat bisher immer gute Dienste geleistet und nur einmal aus Versehen (aufgrund einer falschen Client-Zeit) einen Großteil meiner Dropbox gelöscht. Ist ja kein Problem, man hat Backups. Alle anderen Clients hingegen scheitern schon größtenteils an einfachsten Funktionen:

MEGA ist schon aus dem Grund raus, dass es keinen Client für Linux gibt. Das ist vertretbar, da der Service sehr neu ist und ein Linux-Client (soweit ich weiß) geplant ist. Ich habe MEGA also trotzdem eine Chance gegeben und bin direkt auf die Nase gefallen. Der Sync klappt zwar, wenn er mal klappt, relativ gut, allerdings ist das nicht oft der Fall. Nicht nur, dass der Upload langsam ist (ich bin irgendwie der einzige Mensch dieser Welt, alle anderen schwärmen immer davon, wie schnell MEGA doch sei), die Clients stürzen auch regelmäßig ab, bzw. starten gar nicht mehr. So kann ich meinen Mac-Client und die iOS-App nicht mehr starten. Next.

ownCloud an sich ist eine geile Sache. Man hat seine Daten auf seinem Server und kann selbst entscheiden was Sache ist. Leider ist der Linux-Client (zumindest bei mir) eine Katastrophe. Jede Datei mit einem Leerzeichen wurde gelöscht. Vom Sync will ich gar nicht erst anfangen. Der klappt auch mehr oder weniger nur sporadisch. Und auch die App kann nicht besonders viel. So fehlt ein automatischer Foto-Upload zum Beispiel komplett. Next.

Google Drive ist verdammt günstig und von Google, daher sollte das ja etwas taugen. Naja, der Sync funktioniert problemlos und schnell. Wie zu erwarten. Allerdings hat auch die Google Drive App keinen automatischen Foto-Upload (ich weiß, Google+, dies, das, aber ich will meine Photos nicht auf Google+, sondern in einem Ordner) und es gibt auch hier - obwohl es made by Google ist - keinen offiziellen Linux-Client. Es gibt inoffizielle Clients, wie beispielsweise grive. Toll daran: Jede Datei, die von einem anderen Rechner angelegt und hochgeladen wird, wir direkt wieder von grive vernichtet, weil sie lokal “gelöscht” wurde. Wunderbar. Next.

Dropbox. Hach, schön :)

 

Update 06. August 2014: Wer eine Self-Hosted-Alternative zu ownCloud sucht, sollte sich einmal Seafile angucken. Zwar hat deren Mobile Client auch keine Kamera-Upload-Funktion, dafür ist das ganze aber sehr stabil und schnell, da es auf Git, C und Python basiert. Ich regle aktuell 70% meiner Cloud-Aktivitäten was Storage betrifft über Seafile und bin bisher sehr begeistert. An Dropbox kommt es trotzdem nicht ran.