Die Dynamik ist raus - Der Blog migriert zu Publii

Vor nicht ganz 10 Jahren, im Oktober 2012, habe ich meinen privaten Blog ins Leben gerufen. Damals noch mit Hilfe von WordPress. Die Software ist auch heute weit verbreitet und bekannt. Leider. Über WordPress kann ich nur wenig positive Worte verlieren. Die Gründe dafür fangen bei der Mentalität der WordPress-Entwickler selbst an und gehen über die wirklich sagenhaft grauenhafte Codebase hinaus, weiter bis hin zu den Plugin-Entwicklern, bei denen Sicherheit oder Code-Style wirklich selten auch nur die Top 10 der Fokuspunkte ausmachen.

Entsprechend war ich froh, in 2017 eine neue Blogging-Software gefunden zu haben. Ein neues, frisches Projekt, welches auf Coding-Standards der Neuzeit setzt und keine Altlasten mit sich rumschleppen musste. Leider erlag diese jedoch dem Druck von Open Source und dem fehlenden Plugin-Support, weshalb die Entwicklung über die Jahre stagnierte. Mittlerweile ist der letzte offizielle Release über zwei Jahre her. Ein Security-Bugfix. Immerhin. Das letzte Feature hat in 2019 seinen Weg in das Projekt gefunden. Schade, aber leider auch verständlich, und meiner Ansicht nach der Grund, warum WordPress noch immer existiert und erfolgreich ist.


Dieser Blog ist sehr einfach gehalten. Er gilt als Braindump für mich, und abgesehen von dem Veröffentlichen von Textbeiträgen und ein paar statischen Seiten habe ich keine großen Ansprüche. Ich benötige keine Kommentarfunktion (die dürft ihr mir gerne jederzeit auf Twitter zukommen lassen), keine dynamisch generierten Inhalte und auch sonst nichts aufwendiges. Im besten Fall möchte ich daher auch eine Blogging-Software haben, um die ich mich nicht kümmern muss. Ich möchte keine Sicherheitsupdates installieren müssen, keine Datenbankmigrationen durchführen müssen und im besten Fall auch kein HTML selbst schreiben müssen, wenn ich nur mal eben einen Blogpost veröffentlichen will.

Vor ein paar Tagen wurde meiner Freundin dann Publii zugetragen. Anders als WordPress, Ghost und co. ist Publii kein CMS im klassischen Sinne, sondern ein Static Site Generator. Das bedeutet, die Anwendung selbst läuft lokal auf dem Gerät des Administrierenden (mir). Bei Publikation wird dann eine statische Website erstellt, also fertige HTML-Dateien ohne Logik. Diese wiederum können einfach auf einen Webserver oder sogar auf GitHub Pages hochgeladen werden und dort ihren Zweck erfüllen.

Das Konzept an sich ist nichts Neues und gibt es schon sehr lange. Bisher habe ich es aber nie als wirkliche Option wahrgenommen (warum eigentlich nicht?). Doch eigentlich ist es für einen Blog wie meinen perfekt: Keine nervigen Sicherheitsupdates (HTML-Seiten kann man schwer hacken), keine Latenz bei der Ausführung von Server-Code, keine Datenbank und das Beste: Keine Cookie-Banner!


Also: Wer einen einfachen Blog oder eine simple Seite hat und keine dynamischen Inhalte benötigt, kann Publii gerne mal ansehen. Downloads gibt es für macOS, Windows und Linux. Ein paar nette Themes gibt es auch, und eigene Themes selbst entwickeln ist auch nicht all zu schwer, sollte man das denn wollen.

Die App an sich ist nett gestaltet, recht übersichtlich und relativ simpel gehalten. Je nach Präferenz gibt es wahlweise einen WYSIWYG-Editor, einen Block-Editor oder einen Markdown-Editor. Sogar eine Import-Funktion für den WordPress-Blog gibt es. Und am Ende hilft Publii sogar beim Veröffentlichen der Seite ein wenig mit.


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