Vodafone.zip

Vodafone hat sich wohl als Ziel gesetzt den Traffic beim mobilen Surfen so gering wie möglich zu halten und die Ladezeiten zu optimieren. Das ist doch schonmal ein guter Ansatz, vor allem weil es dem User zugute kommt. Das Problem dabei ist nur, dass sie hierbei ziemlich schlampig gearbeitet haben. Da ich seit über einem Monat nur via UMTS daheim surfe und noch immer auf meinen Telekom-Anschluss warte, sind mir die ganzen Macken aufgefallen und für mich Grund genug dich damit zu belästigen. Achtung, dieser Post wird technisch.

Vodafone hat die Websites in drei Punkten optimiert: Beim Bilderaufbau, beim Übertragen von Quellcode und beim verweisen auf Ressourcen innerhalb des Codes. Fangen wir mit den Bildern an: Hier verwendet Vodafone die Technologie von Bytemobile. Was früher mal gut war ist jetzt wohl nur noch halb vorhanden. Vor dem Abruf der Seite wird der Quellcode von den Vodafone-Servern so angepasst, dass große Bilder über Bytemobile komprimiert werden. So verlieren sie zwar an Qualität, sind dafür aber deutlich kleiner. Gut für den Traffic und den Seitenaufbau.

Das Problem hierbei ist aber, dass der Bytemobile-Server mit der IP 1.1.1.1 wohl nicht mehr so ganz Bytemobile ist, wie sie das gerne hätten. Kurzgesagt: Er ist down. Zumindest bei mir. Im Klartext heißt das, dass die hälfte der Bilder nicht geladen werden können. Du kannst dir vorstellen, wie das aussieht.

“Kein Problem, deaktiviere die Komprimierung doch. Das kann man bei Vodafone ja einstellen.” Stimmt! Nur leider wirft Vodafone immer einen Server-Error, wenn ich auf die Einstellungsseite zugreifen will. Wer das selbe Problem hat, kann sich mit einem Greasemonkey-Script Abhilfe schaffen. Hier gehts zum Script für Firefox und Chrome.

Nächster Punkt: Optimierung des Quellcodes: Jede Website, die übertragen wird, besteht im Grunde nur aus Quellcode. Den kann man sich anzeigen lassen, wenn man einen Rechtsklick auf die Seite macht, auf der man sich befindet und dann “Quelltext anzeigen” auswählt. Dieser ist oft sehr gut formatiert, damit Entwickler sich in dem Zeilenwirrwar zurecht finden. Da das normal nur an den Browser übergeben wird und nicht weiter gelesen werden muss und Leerzeichen bzw neue Zeilen das Dokument vergrößern (auch das sind Zeichen), nimmt Vodafone diese vor dem Senden raus und sendet so eine lange Zeile Quellcode. Für den Browser kein Problem, für Webentwickler allerdings beim Debugging ziemlich nervig.

Letzter Punkt: Referrer oft ist im Quellcode auf anderen Quellen verlinkt. Wenn z.B. ein Stylesheet oder JavaScript eingebunden werden soll. Auf Grund der Übersichtlichkeit und Redundanz lagert man solche Informationen in externen Dateien aus, die dann im Quellcode eingebunden werden. Auch diesen Schritt übernimmt hier der Vodafone-Server für CSS-Files. Er ruft im Hintergrund alle benötigten Dateien auf und bindet sie in eine Datei ein, sodass diese schneller übertragen werden kann und kein weiterer Request nötig ist. Wie auch oben: Für Anwender sinnvoll, für Webentwickler katastrophal.

tl;dr

Vodafone komprimiert Websites ziemlich stark, was viele Vorteile mit sich bringt. Dass man dies aber nicht deaktivieren kann finde ich sehr unschön und an manchen Stellen etwas nervig.